30 Januar, 2007

Geneigte Leserschaft, es betrübt mich euch mitteilen zu müssen das der sonst so verlässlich vom Glück geküsste Verfasser dieser Zeilen eine schmähliche Niederlage erlitt. Er hat einen Preis gewonnen, den undankbaren 2. um genau zu sein.

Bei dem Wettbewerb an dem ich teilnahm handelte es sich um den mit 6000€ dotierten Ilmenauer Medienpreis, den Versuch ists wert, dachte ich mir. Tscha, Pech gehabt, das gesamte Preisgeld geht an den/die Erstplazierten:"...aber Sie bekommen eine ganz tolle Urkunde, nicht nur irgendeine Urkunde, eine ganz besondere Urkunde, die Mutter aller Urkunden..." usw.
Nach dem ich innerhalb von nur drei Wochen meine Ärger halbwegs überwunden hatte und mit größtem Bedauern den Ilmenauer Medienspacken mitteilte daß bei ich mich bei einer Reisekostenzulage von satten 30 Euro aus beruflichen Gründen leider außerstande sähe von Bremen aus nach Süddeutschland zu fahren begann ich Interesse an diesem sicherlich auf hochwertigstem, handgeschöpften Papier gedruckten Dokument zu entwickeln, welches mir eingedenk der vollmundigen Anpreisungen mindestens in der Bundeslade geliefert werden müßte.

Heute erhielt ich einen knittrigen Umschlag, darin ein knappes Schreiben mit der Bitte um die Veröffentlichungsrechte an meinem Film und folgende Urkunde:



Dieser Wisch dürfte aus dem der Technischen Universität Illmenau am nächsten gelegenen Copyshop stammen, ist ein Dokument ohne jeglichen Wert und verdient streng genommen nicht einmal diese hochtrabende Bezeichnung, es ist gestalterisch eine Katastrophe und beleidigt das Auge in jedweder Hinsicht.

Geneigte Leserschaft, ich bitte um eure Vorschläge: Was mache ich mit dieser 120 Gramm/matt glänzend gewordenen Unverschämtheit? Shreddern? Vergraben? Zurückschicken? Als Grundlage für einen Prozeß wegen arglistiger Täuschung verwenden?


Sagt an, flo.

6 Comments:

Anonymous Anonym said...

Ich schlage das einschweißen und vergraben in einer handelsüblichen Zeitkapsel vor. Nebst kleinem Erklärungsschreiben, das dies, der Standard für Urkunden 2007, schlechthin DIE URKUNDE war und auf ewig in Erinnerung der Menschheit verweilen müsse.
Es grüßt recht artig
Stanzi

10:51 PM  
Anonymous Anonym said...

Ahh, Gill Sans. Meine Lieblingsschrift... NOT!

Hey, sei doch froh! Wie groß wäre erst Deine Schmach und Gram gewesen, hättest Du den ersten Preis gewonnen: Drei neue 2000-Euro-Scheine, vom Ilmenauer Copyshop selbst gemalt, passgenau auf ein Din-A4 Blatt kopiert und gefaltet in einem Fensterbriefumschlag nach Bremen... das ist doch auch nix!

Es grüßt hämisch – da seit gestern Inhaber einer Original-Habu-Sonne-Diplomurkunde auf hochwertigem und staatlich anerkannten Hochschulpapier – Moritz

9:56 AM  
Anonymous Anonym said...

Ich würd dir die Urkunde abnehmen (gerne auch per fax, wenn ich denn ein fax hätte) und biete dafür ein köstliches Ureich.

Grüße, Martin

7:18 PM  
Anonymous Anonym said...

Her mit der Adresse, ich bin näher dran, die hau ich kurz und klein.Was denen wohl für Riesentomaten auf den Augäpfeln wachsen? Ich kenne den kompletten film und weiß um dessen Genialität.
Voll getränkten Stolzes !!!!!!!
Gerlinde.

5:18 PM  
Blogger fliflaflo said...

hmhm.

Mir gefällt keiner der genannten Vorschläge, ich werde den Mist einfach in einem Papierstapel in dem sich allerlei Kram befindet verrotten lassen.

Trotzdem danke;)

8:00 PM  
Blogger hanserl said...

Das ist ein würdiger Preis für diese Erdlinge, die sich dir auf deinem Weg zur Beherrschung des - Uniwersums! in - äh - den Weg stellten. Sie wollen dich hintergehen!
(Hast du ihnen die Veröffentlichungsrechte geschenkt?)

11:57 PM  

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